Kloster Benediktbeuern

Kloster Benediktbeuern


ehem. Klosterkirche St. Benedikt

durch Papst Paul VI. 1973 zur Päpstlichen Basilika erhoben


Hochaltar, Kloster Benediktbeuern
Ort: Benediktbeuern, Bayern
Bistum: Augsburg
Region Weilheim
Konfession:  Katholisch
Rang: Basilika, Pfarrkirche
Erbaut: 1681-1686
Stil: Barock

 

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Geschichte

Malerisch erheben sich vor einer herrlichen Bergkulisse die Türme der Basilika St. Benedikt. Die Gründung des ehemaligen Benediktinerklosters geht auf das Jahr 725 zurück, als Karl Martell Buron „Buron“ als letzten Kontrollort vor dem Zugang in die Berge gründete. Die erste Klosterkirche wurde 739 vom Hl. Bonifatius selbst geweiht. Die Kirche wurde mehrmals erneuert; der heutige Bau entstand unter Abt Plazidus Mayr von 1681-1686 womöglich nach Plänen des Münchner Hofbaumeisters Marx Schinnagl.

 

Im 9. Jhdt. schenkte Kaiser Karl d. Große dem Kloster eine Armreliquie des Hl. Benedikt, die bis heute im Hauptaltar der Basilika zu sehen ist. Durch diese Schenkung erhielt der Ort den Namen „Benediktbeuern“ und entwickelte sich zu einer wichtigen Wallfahrtsstätte. Neben den Wallfahrten zum Hl. Benedikt ist besonders auch die Benediktbeurer Leonhardifahrt jedes Jahr im November populär.

 

Wie viele andere Klöster fiel auch Benediktbeuern der Säkularisierung 1803 zum Opfer; die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. Die Benediktiner mussten das Kloster verlassen, das aber 1930 wieder von den Salesianern Don Boscos bezogen wurde. Diese unterhalten heute zwei Hochschulen sowie weitere gemeinnützige Einrichtungen.

Armreliquiar, Kloster Benediktbeuern

Reliquiar, in dem eine Reliquie vom rechten Arm des Hl. Benedikt von Nursia aufbewahrt wird; Dahinter: Pilasterkapitell vom Kloster Monte Cassino



Deckenfresken von Georg Asam mit Szenen aus der Heilsgeschichte

(Geburt Christi; Taufe Jesu; Verklärung Jesu, Auferstehung Jesu, Christi Himmelfahrt; Pfingsten; Wiederkunft Christi)

Deckenfresken Georg Asam Benediktbeuern

Basilika Benediktbeuern
Hochaltargemälde, Kloster Benediktbeuern
Schmerzensmutteraltar, Kloster Benediktbeuern

Ausstattung

Die Basilika ist eine einschiffige Wandpfeilerkirche ohne Querschiff mit zehn Seitenkapellen sowie einer eigens zu Ehren der Hl. Anastasia errichteten Rokokokapelle nordöstlich des Chorraums. Reichlicher Ornamentschmuck und mannigfaltiges Figurwerk aus Stuck dominieren den Innenraum.

Der Hochaltar aus rotbraunem und weißem Marmor orientiert sich am Hochaltar im Freisinger Dom. Das Gemälde von Martin Knoller (1788) zeigt den Hl. Benedikt, seinen Blick zum Himmel richtend - zur Gottesmutter und zur heiligsten Dreifaltigkeit. Über ihm steigt die Seele seiner Schwester, der Hl. Scholastika, in Form einer Taube auf (Vision des Hl. Benedikt vom Tod seiner Schwester). Oberhalb des Hochaltars befindet sich eine Barockuhr als Zeichen der Sterblichkeit unseres irdischen Lebens.   

 

>> Mehr zur Hl. Scholastika

 

Nach italienischem Vorbild und ganz im Sinne des Hochbarock gestalteten viele namhafte Künstler mit diesem Gotteshaus ein Meisterwerk. U.a. schuf Georg Asam (Vater der Gebrüder Asam) hier zahlreiche Fresken, darunter sein erstes Werk „Geburt Christi“. In Benediktbeuern begann die künstlerische Erfolgsgeschichte der Familie Asam. Viele Stuckaturen der Klosteranlage sowie das Fresko hinter dem Schmerzensmutteraltar fertigte der bekannte Baumeister und Maler Johann Baptist Zimmermann an (sein jüngerer Bruder Dominik erbaute die Wieskirche in Steingaden).

 

Papst Paul VI. erhob die Kirche St. Benedikt 1973 zur Basilika minor.



Lage

Die Basilika St. Benedikt gehört zur Diözese Augsburg und bezeichnet den Beginn des Pfaffenwinkels, wie das Gebiet zwischen Lech und Loisach auf Grund der vielen Klöster und Kirchen genannt wird. Das Klostergelände liegt am Rand der Ortschaft Benediktbeuern. Weitere Sehenswürdigkeiten der Klosteranlage sind: Gotischer Kreuzgang aus dem 15. Jhdt.; barocker Kapitelsaal, Festsaal und Kurfürstensaal; Fraunhofer Glashütte.


Anastasiakapelle

1751 errichtete man diese Prachtkapelle zu Ehren der Hl. Anastasia. Johann Michael Feuchtmayer gestaltete die Kapelle mit detailliertem Rokokoschmuck aus. Die Seitenaltäre schuf der bayerische Rokokobildhauer Ignaz Günther. Das überwältigende Deckenfresko stammt von Johann Jakob Zeiller und zeigt die Aufnahme der Hl. Anastasia, die in Gestalt der Märtyrerpalme gegenwertig ist, in den Himmel.

 

Herzstück der Kapelle ist die Silberbüste (Original ersetzt durch Holzmodell) unter dem Hauptaltargemälde, das die Hl. Anastasia als Helferin bei Kopf- und Nervenleiden zeigt. In dieser Silberbüste wird ihre Hauptschale – Schädelreliquie – aufbewahrt. Diese Reliquie kam im 11. Jhdt. aus Verona nach Benediktbeuern und wurde zuvor in der Klosterkirche verwahrt.


Die Hl. Anastasia und das „Kochelseewunder“

Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges wollten österreichische Truppen am 29. Januar 1703 Benediktbeuern erobern und plündern. Gut gesichert durch den Kochelsee und die umliegenden Moore war Kloster und Umland bisher von solchen Angriffen verschont geblieben. Jedoch hatte es im Januar 1703 solche Minustemperaturen, dass der Kochelsee und die Moore tief zufroren. Somit konnten die österreichischen Truppen ungehindert vorstoßen. In ihrer großen Not riefen die Mönche die Tagesheilige - die Hl. Anastasia an. Noch am gleichen Tag kam warmer Föhnwind auf, der das Eis im Kochelsee binnen weniger Stunden schmelzen ließ. Die Österreicher mussten von ihrem Angriff absehen und so blieben das Kloster und die umliegenden Dörfer vor diesem Unheil bewahrt. Der Hl. Anastasia errichtete man zum Dank die Anastasiakapelle und stellte von nun an das gesamte Klosterland unter ihren Schutz.



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