Ort: | Etting, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Ingolstadt |
Konfession: | Katholisch |
Rang: | Gemeindekirche |
Erbaut: | 1060 |
Stil: | Romanisch, Barock |
Schrein der Drei Elenden Heiligen
Die Wallfahrt zu den Drei Elenden Heiligen (Archus, Herenneus und Quartanus) geht auf etwa 1602 zurück, nachdem man drei Gräber entlang der Südwand des Kirchenschiffs entdeckt hatte. Bald darauf brach in Etting die Pest aus und es entwickelte sich eine rege Wallfahrt zu den drei Heiligen, die man als Pestpatrone verehrte. Man erhob die Überreste und bewahrt sie seither in einem kunstvoll gefertigten Reliquienschrein auf.
Beschreibung: Der Bau der Kirche in Etting geht zurück auf die Legende der "Drei Elenden Heiligen", die auf Grund der schweren Christenverfolgung in England ihr Vaterland verließen und in die Gegend von Ingolstadt kamen. Sie ließen sich hier in drei Höhlen als Wohnstätte nieder und nahmen sich verfolgten Christen an. Als sie starben, ereigneten sich so manche Wunder und man baute über ihren Gräbern eine Kirche.
Die innere Formgestaltung der Kirche wirkt durch ihre Seitenkapellen wie ein Kreuz. Für Kirchen mit barocker Ausstattung ist St. Michael eher schlicht ausgeschmückt, jedoch besticht sie durch eine beeindruckende Weite sowie durch eine 1996 künstlerisch farbenprächtig gestaltete Taufkapelle.
Lage: Etting liegt nördlich von Ingolstadt an der ehemaligen "Salzstraße" von Ingolstadt nach Nürnberg.
Sagen und Legenden: Es ereignete sich einmal, dass das Kirchendach von einem Unwetter stark beschädigt wurde. Die darauf gerufenen Maurer, die das Dach ausbessern sollten, lästerten während der Arbeit über die Drei Elenden Heiligen. Das artete so aus, dass sie schließlich die damals noch vorhandenen Gräber mit Steinen bewarfen. Daraufhin wurden sie auf der Stelle blind. Da gingen sie in sich, bereuten ihre Tat und versprachen, die Gräber der Drei Heiligen mit steinernden Aufbauten zu versehen, wenn sie ihr Augenlicht zurück erhielten. Sie wurden erhört und hielten ihr Versprechen ein.