DOM ST. STEPHAN
Größte Domorgel der Welt!
Ort: |
Passau, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Passau |
Konfession: |
Katholisch |
Rang: | Dom |
Erbaut: | 1662 |
Stil: | gotisch, barock |
Beschreibung: Die Ursprünge des Passauer Doms St. Stephan reichen bis ins 8. Jhdt. zurück und sind bis heute nicht ganz geklärt. Geschichtliche Dokumente belegen, dass es bereits um 700 erste frühmittelalterliche Vorgängerbauten an der Stelle des heutigen Doms gab. Bis 1570 wurde an einer gotischen Domkirche gebaut, die 1662 bei einem Großbrand fast völlig zerstört wurde. Der Neubau unter Fürstbischof Graf von Thun erfolgte in der damals vorherrschenden Stilart, dem italienischen Hochbarock, jedoch wurden die noch erhalten gebliebenen gotischen Mauern in die neue Kirche integriert. So entstand ein gotisch-barockes Bauwerk, das den Salzburger Dom zum Vorbild hatte. Baumeister und Künstler orientierten sich außen wie innen an der Salzburger Domkirche, widmeten dem Passauer Dom aber mehr Liebe zum Detail, wovon barockes Schmuckwerk und filigrane Kunstwerke im Dom erzählen.
Die Form des Doms - Langhaus mit Doppelturmfassade und hervortretenden Vierungsturm - ist in Deutschland nur selten zu finden. Auf Grund, dass man die sehr hohen gotischen Mauern in den neuen Barockbau integrierte, entstand ein überaus großes Kirchenschiff (101,45 m Länge; 33,35 m Breite), für die barocke Baustilart eher untypisch. Passau besitzt somit den größten barocken Kircheninnenraum nördlich der Alpen.
Deckenfresko der Vierungskuppel "Gott Vater, umgeben von Engeln"
Moderner Hochaltar "Steinigung des Hl. Stephanus" von Josef Henselmann 1947
Goldene Domkanzel von Lorenzo Mattielli, auf dem Schalldeckel thront die Allegorie "Ecclesia" mit der Weltkugel im Schoß
Viele namhafte italienische Stuckateure waren über mehrere Jahrzehnte mit der barocken Innenausschmückung der dreischiffigen Basilika beschäftigt. Die Deckengemälde in den zahlreichen Hängekuppeln durchbrechen immer wieder das helle Stuckgeflecht. Besonders eindrucksvoll ist das Deckenfresko der Vierungskuppel "Gott Vater, umgeben von Engeln" sowie das übergroße Fresko im Chorraum "Steinigung des Hl. Stephanus, der den Himmel über sich geöffnet sieht". Ein weiterer Blickfang ist die Mitte des 18. Jhdts. fertiggestellte goldene Kanzel des Wiener Hofbildhauers Lorenzo Mattielli. In all dieser barocken Pracht geht der moderne Hauptaltar, 1947 von Josef Henselmann geschaffen, fast unter. Dieser Altar besteht aus Pappelholz und Silberfolie und stellt wiederum die Steinigung des Hl. Stephanus (darüber die Allegorien "Kirche" und "Synagoge" gekrönt von der Heiligen Dreifaltigkeit) dar.
Domorgel: Ein wahres Meisterwerk und einmalig ist die Passauer Domorgel, die von 1924-1928 von der Orgelbauerfamilie Steinmeyer konstruiert wurde. Sie umfasst 5 Orgelwerke mit 233 Registern und 17.974 Pfeifen und ist somit die größte Orgel Europas und zugleich größte Domorgel der Welt.
Lage: Passau war auf Grund seiner besonderen Lage an drei Flüssen (Donau, Inn, Ilz) bereits im Mittelalter ein bedeutender Handelspunkt. Die Stadt besitzt viele weitere Zeugnisse barocker Baukunst, wie die Bischöfliche Residenz, das Rathaus, St. Paul und die Klosteranlage Mariahilf.
Sehenswert ist auch die einst fürstbischöfliche Veste Oberhaus (oben im Bild) aus dem 13. Jhdt., die auf dem Georgsberg über der Stadt thront. Sie ist eine der größten Burganlagen Europas.