Dom St. Peter


Regensburger Dom St. Peter

Domvorplatz
Ort: Regensburg, Bayern
Bistum:

Regensburg

Dekanat Regensburg

Konfession: Katholisch
Rang: Dom, Bischofskirche
Erbaut: ab 13. Jhdt.
Stil:

Gotisch

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105m hohe Türme von St. Peter, Regensburg
105m hohe Türme von St. Peter
Dom nach Vorbild der französischen Kathedrale erbaut
Dom nach Vorbild der französischen Kathedrale erbaut
600 Jahre Bauzeit
600 Jahre Bauzeit


Beschreibung: Wer vor dem Regensburger Dom steht, sieht vor sich ein beeindruckendes Meisterwerk gotischer Baukunst. Der Dom ist die einzige Kirche im süddeutschen Raum, die nach dem Vorbild der "französischen Kathedrale" - die Königin der gotischen Architektur - errichtet wurde.

 

Jüngste Ausgrabungen und der bis heute erhaltene kleine Eselsturm (diente zur Lastenbeförderung nach oben) an der Dom-Nordseite lassen darauf schließen, dass der Dom mehrere romanische Vorgängerkirchen besaß, nachdem der Hl. Bonifatius 739 das Bistum Regensburg gegründet hatte. Um 1270, als der Vorgängerbau durch einen Brand völlig zerstört worden war, erfolgte ein Neubau in Form einer gotischen Kathedrale. Es dauerte jedoch 600 Jahre bis der Dom (Länge 85,4 m; Breite 34,8 m) in seiner heutigen Gestalt vollendet war. Erst 1870 waren die 105 Meter hohen Türme fertiggestellt.



Doppelturmfassade - Regensburger Dom
Doppelturmfassade
Tympanon Hauptportal - Regensburger Dom
Tympanon Hauptportal
Figurengruppe Tympanon - Regensburger Dom
Figurengruppe Tympanon
Dämonen an der Außenmauer - Regensburger Dom
Dämonen an der Außenmauer

Eine aufwendig gestaltete Außenfassade mit umschließender Empore, reicher Figurenbestand (am beeindruckendsten der Tympanon über dem Haupteingangsportal) sowie alle möglichen Formen von gotischem Schmuckwerk zieren den Regensburger Dom. Und wie bei gotischen Kathedralen oft üblich, brachten Steinmetze fabelähnliche Tiere und Dämonen an der Außenmauer an; diese sollten, so glaubte man im Mittelalter, böse Geister vom Dom und den Gläubigen fern halten.


Im Innern besticht der Dom vor allem durch das 32 Meter hohe Kreuzrippengewölbe. Eindrucksvolle mittelalterliche Glasfenster aus dem 14. Jhdt.  sorgen für den nötigen Lichteinfall im oberen Kirchenschiff, während der untere Raum von einer mystischen Dunkelheit umhüllt wird. Ab und zu trifft man noch auf das ein oder andere barocke Ausstattungsstück - eine Folge der Barockisierung des Doms im 17. Jhdt. Diese wurde jedoch 1828 durch König Ludwig I. von Bayern, der sich dem Regensburger Dom besonders annahm, durch eine angeordnete Regotisierung rückgängig gemacht. 

 

Die bedeutendsten Stücke der Innenausstattung:

- Hochaltar aus Silber von Augsburger Künstlern aus dem 18. Jhdt.
- Skulpturen "Erminoldmaria" und lachender Engel Gabriel von 1280
- Sailer-Kapelle (mit Grabdenkmal des Namensgebers Bischof Johann Michael von Sailer (+1832); Erzieher von König Ludwig I.)
- Wertvolle Glasfenster aus dem 14. Jhdt.; original erhalten
- Allerheiligenkapelle im Domkreuzgang
- Krypta des Doms; Bischofsgrablege der Regensburger Bischöfe


Die dreischiffige Kathedrale ist dem Hl. Petrus geweiht; sein Bildnis lässt sich über 100 Mal im Dom finden.

Petrusfigur mit Schlüssel in den Händen
Petrusfigur mit Schlüssel in den Händen


Denkmal des Fürstbischofs Wilhelm - Regensburger Dom
Denkmal des Fürstbischofs Wilhelm - Regensburger Dom

Im hinteren Kirchenschiff befindet sich das eindrucksvolle und überdimensionale Denkmal aus Bronze des Fürstbischofs Kardinal Philipp Wilhelm (+1598); 1611 gestiftet von seinem Bruder Maximilian I., Kurfürst von Bayern.



Der Teufel und seine Großmutter

 

Neben vielen Heiligenskulpturen, befinden sich auch zwei außergewöhnliche Wesen der "dunklen Seite" im Innern des Kirchenschiffs. Zwei eher unauffällige tierartige Skulpturen in Steinnischen gehauen links und rechts des Hauptportals stellen der Überlieferung nach den Teufel und seine Großmutter dar. Während der Teufel ein Wesen aus Adler (Flügel), Löwe (Krallen) und Fisch (Schuppen) zu sein scheint, wird die Großmutter als Drachenwesen (Zunge, Schweif, Flügel) mit Kapuze/Tuch dargestellt. Keiner kennt den Ursprung dieser beiden Gestalten oder welcher Steinmetz sich einst erdreiste, diese beiden dämonischen Fabelwesen in die Steinmauer des Doms zu schlagen. Vielleicht steht dahinter die Warnung für alle Dombesucher, dass die bösen Mächte überall auf die Menschen und ihre Verfehlungen schauen.

Teufel - Regensburger Dom
Teufel
Großmutter von Teufel - Regensburger Dom
Großmutter


Lage: Regensburg war im Mittelalter ein großes Handelszentrum. Die Kaufleute brachten den Reichtum in die Stadt und bereits 1245 genoss Regensburg als freie Reichsstadt außerordentliche Privilegien. Die Stadt kann viele Kirchen und Klöster ihr Eigen nennen, was darauf zurückzuführen ist, dass viele Heilige in die Metropole an der Donau kamen. Zudem entbrannten hier immer wieder Kämpfe zwischen Klerus/Kirche und den weltlichen Herrschern.

 

Der Dom St. Peter, Eigentum des Freistaates Bayern, befindet sich im Zentrum der von UNESCO zum Weltkulturerbe ernannten Altstadt und wurde auch durch seinen Chor "die Regensburger Domspatzen" weltweit bekannt. 
Weitere sehenswerte Kirchen in Regensburg:
Alte Kapelle (Basilika); St. Emmeram (Basilika); St. Johann; Schottenkirche; Neupfarrkirche; St. Josef


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