Der Engel des Friedens
Das Schönste
Das Schönste ist in dieser Welt
Der Friede im Gemüt,
Der wie die Lilie auf dem Feld
Auch unter Stürmen blüht.
Er gibt uns Trost zu jeder Zeit,
Wo sonst kein Trost uns blieb,
Drum bitte Gott, der ihn verleiht:
Den Frieden, Herr, mir gib!
Nicht ist's die Weisheit, nicht die Macht,
Draus uns das Glück entspringt,
Nicht Reichtum ist's nicht eitle Pracht,
Die uns den Segen bringt;
Nicht des Genusses Augenblick
Ist's, der uns wahrhaft lohnt,
O nein, es blüht des Lebens Glück
Nur, wo der Friede wohnt!
Drum frage nicht nach äußerm Schein,
Er blendet nur den Sinn,
Er läßt das Herz nicht fröhlich sein,
Und schwindet bald dahin -
Wenn dir das Schönste werden soll,
So hab' die Menschen lieb,
Gott aber bitte demutsvoll:
Den Frieden, Herr, mir gib!
Hermann Köhler
"Den Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch" (Joh 14, 27)
Christus möge von den menschlichen Herzen entfernen, was immer den Frieden gefährden kann;
er möge alle zu Zeugen der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der brüderlichen Liebe machen.
Enzyklika Pacem in Terris 1963, Johannes PP. XXIII
Weißt du noch? Friede auf Erden verkündete ich einst über einem kleinen Stall in Bethlehem. Seither habe ich keinen Tag mehr erlebt, an dem die ganze Welt in Frieden ruhte. Dies erfüllt mich mit großer Trauer, denn ich bin der Engel des Friedens. Immer wieder blicke ich voller Schmerz in die Herzen der Menschen und sehe so viel Streit und Hass. Die Kriege dieser Welt verbrennen meine Flügel.
Und auch an Weihnachten gilt für Viele nicht mehr das Wort "Friede". Dabei feiern sie IHN, der Friedensfürst genannt wird.
"Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden" (Mt 5,9) waren seine Worte und sie schallen aus mir immerfort durch die Weiten des Universums bis in alle Ewigkeit. Siehe Mensch, dein Friedensfürst kommt bald!
