Asamkirche
Mariä Himmelfahrt
ehemalige Zisterzienserabtei
MEISTERWERK DER GEBRÜDER ASAM
Asamkirche
Mariä Himmelfahrt
Deckenfresko "Die Weihnachtsvision des Hl. Bernhard" von Cosmas Damian Asam
Barockes Eingangsportal:
Maria, Königin und Siegerin
Ort: |
Aldersbach, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Vilshofen |
Konfession: | Katholisch |
Rang: | ehem. Klosterkirche |
Erbaut: | 1720 |
Stil: | Rokoko |
Patrozinium: Mariä Himmelfahrt, Johannes der Täufer und Hl. Ursula von Köln
Beschreibung: Bischof Otto von Bamberg gründete 1120 ein Augustinerchorherrenstift in Aldersbach, dass 1146 dem fränkischen Zisterzienserkloster Ebrach unterstellt wird. Bald darauf entsteht hier die erste romanische Basilika. Unter dem Einfluss der Zisterzienser gelangt Aldersbach zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand. Besonders die Geisteswissenschaften werden durch die Mönche gefördert.
Im 18. Jahrhundert, im goldenen Zeitalter des Klosters, beschließt Abt Theobald I. den Neubau der Abteikirche (1720). Die romanische Basilika wird durch eine einschiffige Saalkirche ersetzt, erbaut von Domenico Magzin aus Graubünden. Für die prunkvolle Ausstattung der Kirche ganz im Stile des Rokoko beauftragt Abt Theobald I. die beiden damals noch wenig bekannten Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Es ist nachweislich die erste Kirche, die beide Brüder erstmals zusammen gestalteten. Von hier aus breitete sich der Rokokostil nördlich der Alpen aus. Und somit auch der Ruhm der Gebrüder Asam über ganz Europa.
Durch die Säkularisation 1803 wurde das Zisterzienserkloster aufgehoben; die Klostergebäude wurden zweckentfremdet. Die Abteikirche sollte zerstört werden und wurde vorübergehend sogar als Pferdestall genutzt. 1806 erhob man die Kirche kurzfristig zur Pfarrkirche, wodurch man den Abriss verhinderte und somit das erste kirchliche Meisterwerk der Gebrüder Asam für die folgenden Generationen erhalten konnte.
Ausstattung: Wie ein Thronsaal entfaltet sich die Asamkirche Mariä Himmelfahrt mit ihren zehn Seitenaltären vor den Augen des Betrachters. Der 64 m lange Saal wurde nach dem Goldenen Schnitt errichtet. Egid Quirin Asam schmückte die Kirche reich mit Stuck aus; Cosmas Damian Asam malte alle Fresken im Gewölbe (darunter den Leidensweg des Herrn in 10 kleinen Fresken neben 4 großen Deckengemälden) sowie einige Altarbilder. Der Chorraum mit dem von weiteren namhaften Künstlern kostbar ausgestatteten Hochaltar von 1723 tritt fast in den Hintergrund bei der Fülle der Pracht im Kirchenschiff. Die Asamkirche in Aldersbach ist ohne Zweifel ein Juwel bayerischer Rokokokunst.
Lage: Aldersbach ist eine kleine Gemeinde in Niederbayern, westlich von Passau gelegen. Der Ort liegt im sog. Klosterwinkel an der Via nova, dem Europäischen Pilgerweg. Für kirchlich Interessierte ist diese Region ein kleines Paradies barocker Klöster und Wallfahrtskirchen.
Hinweis: Nur im Rahmen einer Führung lassen sich noch die kunstvoll gefertigte Sakristei (aus sechs verschiedenen Holzarten erbaut), sowie Sakramentskapelle, Bernhardskapelle, Loretto-Kapelle, Portenkapelle und weitere wieder hergestellte Gebäude der ehem. Klosteranlage besichtigen.