Totenmonat November


Totenmonat, Trauermonat...

 

Der November gilt als Monat des Gedenkens an die Toten.

 

Das steht sicherlich damit im Zusammenhang, dass der Monat November den Übergang vom Herbst zum Winter bereitet, dass die Tage länger und dunkler werden und dass wir sehen, wie in der Natur nach und nach alles stirbt.

Trauerengel


Katholisch...

Für katholische Christen kennzeichnet eigentlich nur das Fest Allerheiligen und der Allerseelentag zum Monatsanfang das Gedenken an die Verstorbenen. Dann richtet sich der Blick wieder sehr schnell gen Weihnachten. Mit St. Martin beginnen fast schon die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest. Das Fest Allerheiligen geht zurück auf Papst Gregor III., der im 8. Jhdt. eine Kapelle im Petersdom allen Heiligen weihte und ihren Gedenktag auf den 1. November legte, nachdem es auf Grund der Vielzahl der Heiligen immer schwieriger geworden war, jedes Heiligen an einem eigenen Festtag zu gedenken. Dieser Tag wurde von Papst Gregor IV. 835 für die gesamte Westkirche bestätigt.

 

Allerseelen am 2. November wurde von Abt Odilo von Cluny 998 zunächst in allen zur Abtei Cluny zugehörigen Klöstern eingeführt. Nach und nach war dieser Gedenktag bald in der gesamten Westkirche gebräuchlich. Allerseelen steht in Beziehung mit dem Glauben an das Fegefeuer ("Reinigung der Seele"), wo die Verstorbenen bis zum Tag der Auferstehung verweilen. Die Lebenden können ihnen aber durch Gebete und Gedenken (früher zusätzlich: Fasten und Almosen) diese Zeit erleichtern.

 

Weitere Gedenktage prägen den "Totenmonat", der 9. November, der an die Reichskristallnacht im Dritten Reich erinnert. Daraufhin folgt der Volkstrauertag und schließlich der Totensonntag.


Allgemein...

Der allgemeine Volkstrauertag wird traditionell am vorletzten Sonntag im Jahreskreis (oder am zweiten Sonntag vor dem 1. Advent) begangen. Der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ führte ihn 1922 zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges ein. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde der Volkstrauertag zum „Heldengedenktag“ umformiert. Nach der NS-Herrschaft konnte er erst im Jahr 1952 wieder als nationalen Trauertag eingeführt werden. Man legte ihn allerdings auf einen anderen Termin, um nicht an die Nazi-Traditionen anzuknüpfen. Seit Theodor Heuss gilt der Volkstrauertag nicht mehr nur den Weltkriegsopfern, sondern allen „Opfern einer ungerechten und bösen Politik“.


Evangelisch...

Am Sonntag nach dem Volkstrauertag - der katholische Christkönigssonntag - erinnert ein evangelischer Feiertag an die Toten: der Totensonntag. Er bezeichnet das Gegenstück zum katholischen Allerseelen. Die Reformation lehnte ein spezielles Totengedenken mit Hinweis auf das Matthäusevangelium 8,22 (“lass die Toten ihre Toten begraben“) zunächst ab. Der Wunsch nach einem Tag des Gedenkens blieb jedoch, so öffnete man schon bald den letzten Sonntag des Kirchenjahres, den „Tag des jüngsten Gerichts“ und katholischen „Christkönigsonntag“ diesem Gedenken, zuerst 1540 in der Brandenburger Kirchenordnung. 1816 wurde er dann zum allgemeinen nationalen evangelischen Feiertag zur Erinnerung an alle.


Gedenken...

Auch wenn der Monat November für Viele der eher graue und am wenigsten uns zugeneigte Monat ist, so ist es wichtig, dass wir einen Zeitraum haben, wo wir unseren Verstorbenen gedenken können. Das Schmücken der Gräber, der Besuch auf dem Friedhof, das Nennen der Namen in Gottesdiensten, die Erinnerungen an geliebte Menschen - dies alles hilft uns, wenn wir Trauer bewältigen müssen und führt uns andererseits aber vor Augen, dass wir alle einmal sterben müssen. Unser Leben hier auf Erden ist begrenzt, jedoch bleibt uns als Christen der Glaube und die Hoffnung auf das Ewige Leben bei Gott.



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