Kiliansdom
Ort: | Würzburg, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Würzburg Stadt |
Konfession: |
Katholisch |
Rang: |
Dom, Bischofskirche |
Erbaut: | 1042 |
Stil: | vorwiegend Romanisch |
Hochaltar mit Bergkristallschrein (mittig), der die Schädelreliquien von Kilian, Kolonat und
Totnan birgt, Kiliansdom, Würzburg
Bistum Würzburg: Mit dem Martyrium um 689 von Kilian, Kolonat und Totnan - den Aposteln der Franken - beginnt die Geschichte des Bistums Würzburg. Der Hl. Bonifatius gründete das Bistum um 741.
Beschreibung: Wie Ausgrabungen zeigen, kann davon ausgegangen werden, dass bereits vor dem 8. Jhdt. an Stelle des heutigen Doms Vorgängerkirchen in Basilikagröße standen. Der Kiliansdom, so wie wir ihn heute sehen, findet seinen Ursprung im 11. Jhdt., erbaut durch Bischof Bruno von Würzburg, der in der Krypta des Doms beigesetzt wurde.
Orientiert am Dom zu Speyer entstand ein kreuzförmiger romanischer Bau mit vier Türmen. Im Innern schließen sich dem dreischiffigen dunklen Langhaus mit den Grabdenkmälern der Würzburger Bischöfe die beiden barockisierten Querhäuser nach Norden und Süden an, dann der helle modern gestaltete Chorraum. Das nördliche Querhaus endet mit der prachtvollen barocken Schönbornkapelle, eine von Balthasar Neumann erbaute Grabkapelle aus schwarzem Marmor für die im 18. Jhdt. einflussreiche Würzburger Familie Schönborn. Das südliche Querhaus bildet den Übergang zur Sepultur (zweischiffige Halle mit sieben Kapellen) - die Grablege der Würzburger Domherren. Kreuzgang und Krypta vollenden die Architektur des gigantischen Gotteshauses.
Chorraum: Im Gegensatz zum Langhaus wird der Chor durch die großen romanischen Rundbogenfenster taghell ausgestrahlt. Ein erstes Indiz für die Bestimmung als "himmlisches Jerusalem" (vgl. NT Offenbarung des Johannes); geschaffen 1987 von Hubert Elsässer. In goldener Glorie kehrt Christus am Ende der Zeiten wieder. Darunter das Lamm, aus dem das "ewige Leben" entströmt; unterhalb die Kirchenpatrone Kilian, Kolonat und Totnat umgeben von 36 weiteren Heiligen in zwölf Gruppen, bezeichnend die zwölf Tore des "himmlischen Jerusalems".
Der Dom erfuhr in seiner fast 1000 jährigen Geschichte zahlreiche Umbauten (letzte große Neugestaltung 2011-2013); in den letzten vier Jahrhunderten neigte man jedoch dazu diese Veränderungen ganz zu Gunsten der Frömmigkeit vorzunehmen; dabei wurden Liturgie und Anbetung wieder verstärkt in den Mittelpunkt gerückt. Zudem ist der Würzburger Dom ein wunderbares Beispiel, wie Altes und Neues - Stilarten von der Romanik bis zur Moderne - harmonisch nebeneinander bestehen können, ohne sich gegenseitig zu verdrängen.
St. Kilian:
Kilian stammte ursprünglich aus Irland und lebte im 7. Jhdt. Mit seinen Gefährten, darunter Kolonat und Totnan kam er ins Frankenland, um die Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Alle drei wurden 689 bei einem Mordanschlag getötet. Nach ihrem Tode ereignete sich viel Wundersames. Am 8. Juli 752 wurden die Gebeine Kilians erhoben. Später wurde seine Schädelreliquie entnommen und kam in den Dom (heute im Bergkristallschrein Hochaltar). Die übrigen Gebeine liegen bis heute im Kiliansschrein im Neumünster von Würzburg.
Der Kilianstag, der 8. Juli, ist auch gleichzeitig Patroziniumstag der Vierzehn Nothelfer.
Lage: Der Kiliansdom liegt im Zentrum von Würzburg neben dem Neumünster und nur wenige hundert Meter von der Marienkapelle entfernt. Er ist neben der Festung Marienberg Hauptsehenswürdigkeit und prägt mit seinen vier Türmen das Stadtbild.