Basilika Vierzehnheiligen
Traumhaft schön und grenzenlos weit präsentiert sich die Basilika Vierzehnheiligen den vielen Wallfahrern und Besuchern, die Jahr für Jahr zu Hunderttausenden hierher strömen.
Wer es wagt die Schwelle dieses Palastes zu überschreiten, erkennt, welch außergewöhnliches Kunstwerk hier zur Verherrlichung Gottes entstanden ist. Das Auge gerät gleichermaßen in Verzückung und Staunen beim Anblick dieser Kirche.
Ort: | Bad Staffelstein, Bayern |
Bistum: |
Bamberg Dekanat Lichtenfels |
Konfession: | Katholisch |
Rang: | Basilika, Wallfahrtskirche |
Erbaut: | 1743-1772 |
Stil: | Barock, Rokoko |
Patrozinium: | Mariä Himmelfahrt |
LEGENDE
Alles begann damit, dass einem Schäfer im Jahr 1445 hier mehrmals das Christuskind erschien. Bei der dritten Erscheinung am 28. Juni 1446 war es von 14 Kindern umgeben. Als der Schäfer das Kind fragte, wer es sei, bekam er zur Antwort: "Wir sind die 14 Nothelfer und möchten hier eine Kapelle haben."
Nach wundersamer Heilung einer Magd, die die 14 Nothelfer angerufen hatte, erbaute das zuständige Kloster Langheim - Tochterkloster der Zisterzienserabtei Ebrach - dann tatsächlich die erste Kapelle, die zum Ziel vieler Wallfahrer wurde.
GESCHICHTE
Während der Reformationszeit wurde die Kapelle zerstört, später neu erbaut. Nachdem die Wallfahrt zu den 14 Nothelfern im 17. Jhdt. einen erneuten Aufschwung erlebte und die bestehende Kapelle somit kaum noch genügte, beschloss der Abt des reichen und mächtigen Klosters Langheim einen Kirchenneubau. Nach fast 30jähriger Bauzeit, begleitet von großen Streitigkeiten mit dem Bamberger Fürstbischof um Architektur und genauen Standort, konnte das Gotteshaus 1772 zu Ehren der 14 Heiligen Nothelfer geweiht werden.
Zunächst übernahm das Kloster Langheim die Betreuung der Wallfahrer. Kloster Langheim wurde im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöst (Heute sind nur noch wenige Reste der gewaltigen Klosteranlage erhalten, die Abteikirche wurde zerstört.) 1839 rief König Ludwig I. die Franziskaner nach Vierzehnheiligen, die das ehemalige Priorats-Gebäude neben der Basilika bezogen und sich bis heute unermüdlich der Wallfahrtsseelsorge widmen.
ARCHITEKTUR
Die aus gelbem Sandstein in Kreuzform erbaute Basilika Vierzehnheiligen ist architektonisch gesehen eine einmalig geniale Konstruktion.
Eine dreischiffige Kirche mit Kuppeln überspannt, ein Umstand, der der Tatsache zu verdanken ist, dass zwei Baumeister - Balthasar Neumann (Würzburger Baumeister 1687-1753) und Gottfried Heinrich Krohne (Sächsischer Baumeister 1703-1756) - am Bau beteiligt waren und jeder seine Pläne verwirklichen wollte. Ziel Balthasar Neumanns, dessen Planung letztendlich zur Ausführung kam, war es, den Erscheinungsort zentral im Kirchenschiff auszurichten. Dies erlangte er durch die kuppelartige Bauweise.
AUSSTATTUNG
Die Zierde des Barock prägt den Innenraum der Basilika. Herzstück des Gotteshauses ist aber der im Rokokostil errichtete Gnadenaltar mit den 14 Nothelferfiguren. Unter dem Gnadenaltar bezeichnet der Ort, an dem Jesus Christus einst dem Schäfer erschienen ist, ein Stern mit 14 Zacken - eine Nachbildung des Sterns in der Geburtskirche in Bethlehem. Der Gnadenaltar bietet einen freien Blick auf den Hochaltar. Dieser wie auch die Deckenfresken sind Werke des Mainzer Hofmalers Giuseppe Appiani. Einige seiner Fresken übermalte man im Laufe der Zeit mit nazarenischen Gemälden. Erst bei der letzten umfassenden Restaurierung (1983-1990) wurden sie, soweit möglich, wieder freigelegt.
Neben aufwendigen Verzierungen und Ornamenten aus Gold und Stuck verleiht auch die präzise Einberechnung von Raum und Licht der Basilika Vierzehnheiligen Erhabenheit, Schönheit und Eleganz.
Jedoch lässt sich die Basilika nicht auf rein materielle Werte reduzieren, ihre wahre Pracht und Vollendung erfährt sie durch die Menschen, die in ihren Nöten und Anliegen hierher pilgern, um Fürsprache bei den 14 Nothelfern zu erbitten.
Ich sah viele Kirchen, aber keine wie diese!
Lage: Die Basilika Vierzehnheiligen thront erhoben im Gottesgarten, wie ihr Umland im Obermaingebiet bezeichnet wird. Ihre Türme blicken direkt auf die Benediktinerabtei Banz. Wenige Kilometer entfernt findet man den „Berg der Franken“ – den Staffelberg.